Greenpeace-Erfolge

Ein Trip fürs Leben - und für den Frieden, so hat Irving Stowe, Mitbegründer von Greenpeace, den Plan beschrieben, mit einem kleinen Schiff die Atombombentests auf den Aleuten zu stoppen. Er wusste damals nicht, dass der Trip Jahrzehnte dauern und die Welt verändern würde: Aus der Reise wurde eine Bewegung, Greenpeace war geboren.

1971-09-06 02:22:59

Erste Aktion - mächtiger Gegner

Eine bunte Gruppe von Aktivisten nimmt im September 1971 Kurs auf Amtschitka, um gegen Atomwaffentests der USA zu protestieren. Das Boot wird von der US-Marine aufgebracht, noch bevor das Testgebiet erreicht ist. Doch der Mut der Aktivisten weckt große öffentliche Solidarität. Der Druck ist enorm, so dass Washington zunächst die Atomtests für 1971 absagt. Kurze Zeit später folgt dann der Beschluss, vor Alaska überhaupt keine Atomwaffen mehr zu testen. Die Aktivisten schreiben Geschichte.

1973-07-06 10:39:33

Volles Risiko für den Schutz der Wale

Der Schutz der Wale liegt den Greenpeace-Aktivisten von Beginn an am Herzen. 1973 starten sie die erste mutige Aktion gegen Waljäger. In einer spektakulären Aktion gegen die sowjetische Walfangflotte vor der kalifornischen Küste manövrieren Aktivisten ihr Schlauchboot zwischen Wal und Harpune. Filmaufnahmen der Aktion gehen um die Welt – es ist das erste Mal, dass solche Bilder an die Öffentlichkeit kommen. Voller Bewunderung für den Einsatz gründen Greenpeace-Fans rund um den Globus spontan Unterstützergruppen.

1974-10-13 01:47:18

Atomtests im Südpazifik: Frankreich gibt nach

Mehr als ein Jahrzehnt lang testet Frankreich Atomwaffen im Südpazifik und verseucht Mensch und Umwelt. Der Kanadier David McTaggart schließt sich mit seinem Boot Vega dem Protest von Greenpeace an. Die Aktivisten fahren in die Sperrzone, um einen Atomtest zu verhindern. Dies misslingt zunächst. Es folgen weitere Protestfahrten, die Umweltschützer müssen Festnahmen und Prügel einstecken. Die Aktionen erregen weltweit Aufsehen und setzen Frankreich unter Druck. 1974 stellt Paris die oberirdischen Tests ein. Für rund 20 Jahre - 1995 starten sie eine letzte Testreihe.

1978-02-07 01:47:50

6000 Robben gerettet

1976 startet Greenpeace die Kampagne zum Schutz der Robben. Die Tiere werden massenhaft für begehrte Pelze getötet. In der ersten Aktion ist die Rainbow Warrior im Einsatz vor Neufundland, um das Abschlachten frisch geborener Robbenbabies zu verhindern. 1978 ist das Greenpeace-Schiff wieder im Einsatz: dieses Mal vor den Orkney-Inseln in Schottland. Die Aktivisten retten 6000 Robben vor dem Abschlachten. Die Kampagne erregt großes Aufsehen.

1980-10-01 03:17:10

Greenpeace jetzt in Deutschland aktiv

Am 13. Oktober 1980 verhindern Umweltschützer das Auslaufen des Tankers Kronos, der giftige Dünnsäure in der Nordsee verklappen will, eine damals gängige Methode der Entsorgung. Andere Aktivisten kippen zentnerweise kranke, missgebildete Fische vor das Bayer-Werk in Leverkusen. An den Aktionen sind auch Monika Griefahn und Harald Zindler beteiligt, die noch Greenpeace-Geschichte schreiben werden. Anfang 1981 gründen sie zusammen mit Gleichgesinnten Greenpeace Deutschland offiziell als Verein.

1981-06-24 06:32:38

Dioxinküche Boehringer muss schließen

Am 24. Juni 1981 besetzen Aktivisten 26 Stunden lang den Schlot der Pestizidfabrik Boehringer in Hamburg. Es ist die erste Aktion des neu gegründeten deutschen Büros. Boehringer hat rund 60 Jahre lang u.a. lindanhaltige Insektenvernichtungsmittel und andere Gifte produziert; aus den Schloten quellen Dioxindämpfe. 1984 endlich schließen die Behörden die Chemiefabrik aufgrund hoher Dioxin-Emissionen für immer. Zu recht: 1990 veröffentlicht ein Arbeitsmediziner eine Studie über Krebserkrankungen ehemaliger Werksangehöriger.

1982-10-01 12:17:52

Atommüllverklappung vorerst gestoppt

Lange Zeit ist es gängige Praxis der Atommächte, radioaktiven Müll im Meer zu versenken. Greenpeace deckt den Skandal auf und protestiert, auch mit Aktionen auf hoher See. Bei einer Aktion 1982 wird ein Greenpeace-Schlauchboot von einem Giftfass getroffen, ein Aktivist schwer verletzt. Ein Jahr später beschließt die Konferenz zur London Dumping Convention mit großer Mehrheit ein weltweites Moratorium zur Verklappung jeglichen Atommülls. 1983 ist das erste Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg, in dem offiziell kein radioaktiver Müll im Meer versenkt wird.

1982-10-01 12:17:52

Meilenstein für den Schutz der Wale

Ein Jahrzehnt lang hat Greenpeace mit Aktionen, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit Druck gemacht und dokumentiert: Großwale sind durch die Jagd vom Aussterben bedroht. 1977 erhält Greenpeace offiziellen Beobachterstatus in der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) und kann damit mehr Einfluss nehmen. 1982 dann der Erfolg: Die IWC beschließt das Verbot des kommerziellen Walfangs; es soll 1986 in Kraft treten. Die Wale-Populationen erhalten so die Chance, sich zu regenerieren.

1983-05-18 11:43:01

Eine Million Unterschriften für die Robben

Greenpeace setzt die 1976 gestartete Kampagne zum Schutz der Robben fort und kann dabei auf die breite Unterstützung der Bevölkerung zählen. Eine Million Unterschriften sammeln die lokalen Gruppen von Greenpeace gegen das Robbenschlachten in Kanada. Die Aktion bringt auch die Politik in Bewegung: Der EG-Umweltrat beschließt 1983 einen Einfuhrstopp für Jungrobbenfelle. Innerhalb eines Jahres geht die Zahl der getöteten Robbenbabys schlagartig zurück.

1985-07-24 05:12:17

Frankreich versenkt die Rainbow Warrior

1985 demonstriert Greenpeace gegen die wieder aufgenommenen französischen Atomtests auf dem Moruroa-Atoll im Südpazifik. Bei einem Zwischenstopp im Hafen von Auckland wird die Rainbow Warrior von zwei Agenten des französischen Geheimdienstes versenkt. Eines der zwölf Crewmitglieder, der Fotograf Fernando Pereira, ertrinkt bei dem Anschlag. Das Attentat löst weltweit Bestürzung aus und ist wie ein Katalysator für Greenpeace. Innerhalb von zwei Jahren – bis 1987 – verdoppelt sich die Zahl der Greenpeace-Förderer allein in Deutschland auf 120.000.

1987-06-30 10:44:22

Eine eigene Antarktis-Station

Mit einer eigenen Forschungsstation in der Antarktis will Greenpeace weiter Druck auf die Staaten ausüben, die dort Raubbau betreiben und das Ökosystem schädigen. Bereits Mitte der 80er Jahre hatten die Umweltschützer Expeditionen ins ewige Eis unternommen und Schäden dokumentiert: Die Amerikaner haben die Region durch einen Atomreaktor verstrahlt. Andere Nationen haben Öllachen verursacht, hochgiftige Abfälle verbrannt oder Industrieschrott liegengelassen. Mit der ersten nicht-staatlichen Station auf dem Südpolareis kämpft Greenpeace für einen Weltpark Antarktis – ohne industrielle Aktivitäten.

1987-11-20 10:26:10

Stopp für Giftmüllverbrennung auf der Nordsee

Sechs Jahre hat Greenpeace gegen Firmen gekämpft, die hochgiftigen Sondermüll auf der Nordsee verbrennen; die Aktivisten stellten sich Giftmüllfrachtern in den Weg. Die Politik hatte diese gefährliche Praxis der Entsorgung gebilligt. 1987 beschließt die 2. Internationale Nordseeschutzkonferenz in London, die Giftmüllverbrennung auf See bis spätestens 1994 einzustellen. 1989 verkündet die deutsche Chemie-Industrie das Ende dieses Verfahrens. In den kommenden Jahren startet Greenpeace eine Kampagne, damit Waren ohne Gifte produziert werden

1989-12-19 02:47:09

Etappensieg gegen Treibnetze

Das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior, 1983 unterwegs im Nordpazifik, bleibt in einem Treibnetz hängen: Anlass, um eine neue Kampagne zu starten. Treibnetze sind senkrecht schwimmende Netztücher von teilweise gigantischem Ausmaß: Bis zu 100 Kilometer Länge sind es beim Thunfischfang. Die Rainbow-Warrior-Crew findet tote Seevögel und sogar Kleinwale, die in den Netzen ertrunken sind. 1989 dann ein Etappensieg: Die Vereinten Nationen verabschieden die Resolution für ein Verbot der Treibnetz-Fischerei. Diese hat Greenpeace zusammen mit den USA, Neuseeland und einigen Südpazifikstaaten erarbeitet.

1990-01-23 17:13:20

Das Ende der Dünnsäureverklappung

Es sind Gegner, die sich bestens kennen: Mehr als neun Jahre haben Aktivisten immer wieder gegen die Dünnsäure-Verklappungsschiffe Kronos und Titan protestiert . Ende 1989 fährt zum letzten Mal ein Giftfrachter Richtung Helgoland. Die verantwortliche Firma sieht sich gezwungen, eine Recyclinganlage zu bauen, statt ihre Gifte ins Meer zu kippen.

1991-05-15 03:38:52

Antarktis 50 Jahre geschützt

Die Antarktis-Vertragsstaaten verbieten den Rohstoffabbau auf dem Kontinent für 50 Jahre. Mit Expeditionen und einer eigenen Station hatte Greenpeace jahrelang dafür gekämpft.

1991-06-14 17:21:47

Endlich: Moratorium auf Treibnetze

Mit Aktionen auf See kämpft Greenpeace seit Jahren gegen die zerstörerische Treibnetzfischerei. 1990 geht die Rainbow Warrior gegen die Flotten Japans und Taiwans vor. Diese legen ihre „Wände des Todes“ im Pazifik aus. Kurze Zeit später gibt Japan – die größte Treibnetznation – dem internationalen Druck nach und verkündet den Ausstieg. Im Dezember 1991 dann der internationale Durchbruch: Die UN beschließen ein weltweites Verbot der Treibnetzfischerei; es tritt 1993 in Kraft. Nur die EU-Staaten erwirken eine Ausnahmeregelung: EU-Fischer dürfen weiterhin Treibnetze mit bis zu 2,5 Kilometern Länge benutzen.

1991-07-26 08:16:55

Plagiat des „Spiegel“

Greenpeace liefert 1991 den Beweis, dass man auf Tiefdruckpapier ohne Chlorbleiche drucken kann. Große Verlage ziehen nach, chlorfreies Papier wird zum Standard.

1993-03-15 05:55:56

Weltneuheit: Erster FCKW-freier Kühlschrank

Greenfreeze ist der welterste Kühlschrank ohne den Ozonkiller FCKW; Greenpeace entwickelt ihn zusammen mit einer ostdeutschen Firma - sehr zum Verdruss der Branchenführer, die dann schnell einschwenken. Die neue Kühltechnik krempelt den Markt um. 1997 erhält der Greenfreeze den Ozon-Preis des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Inzwischen sollen mehr als 600 Millionen Geräte verkauft worden sein.

1993-06-06 00:32:55

Aus für Atommüll im Meer

Seit 1978 kämpft Greenpeace gegen das Verklappen von Atommüll auf hoher See. Doch trotz des 1983 beschlossenen Moratoriums wird weiter radioaktives Material versenkt. 1993 sind Aktivisten einem russischen Schiff auf der Spur und werden Zeugen eines Verbrechens: Sie filmen, wie flüssiger Müll direkt ins Japanische Meer gepumpt wird. Die Bilder gehen in Echtzeit um die Welt. Die USA und Japan sind empört und treten nun entschieden für ein Ende dieser Praxis ein. 1993 beschließt die London Dumping Convention das weltweite Verbot, Atommüll auf den Meeren zu entsorgen.

1994-05-02 01:09:45

Schutz für Wale in der Antarktis

Die Internationale Walfangkommission (IWC) erklärt die Antarktis zum Walschutzgebiet. Ein weiterer Schritt, das Überleben der Tiere auf unserem Planeten zu sichern. Den Vorschlag für das Schutzgebiet bringt Frankreich 1994 mit Unterstützung von Greenpeace bei der IWC ein. Denn die Gewässer rund um den Südpol sind der wichtigste Nahrungsgrund für wandernde Wale. Hier wurden im 20. Jahrhundert zwei Millionen Meeresriesen geschossen und dadurch sechs Arten nahezu ausgerottet. Nun haben die Wale auf der Südhalbkugel Ruhe vor der Jagd.

1994-08-19 00:20:29

Stopp für Giftmüll-Exporte

Greenpeace deckt dunkle Machenschaften von Müllschiebern auf: den Export von Giftmüll in großem Stil aus Industrieländern nach Osteuropa und in Länder der Dritten Welt. Abgelaufene Chemikalien nach Polen, Alt-Pestizide nach Rumänien – die Umweltschützer belegen dies mit akribischen Recherchen. Greenpeace erhält Beobachterstatus bei den Vorverhandlungen zur Basler Konvention. Rückholaktionen von Müll, etwa aus Rumänien, setzen Regierungen unter Druck. 1994 ist es so weit: Die 2. Vertragsstaatenkonferenz der Basler Konvention beschließt das generelle Exportverbot für Giftmüll.

1995-02-16 17:44:42

Greenpeace gegen Ölmulti Shell

Der Konzern Shell will seine Ölplattform Brent Spar im Nordostatlantik versenken, statt sie umweltgerecht zu entsorgen. Das verhindert Greenpeace mit einer Aktionsserie. Im Juni besetzen Aktivisten die Brent Spar für mehrere Wochen, die Medien berichten intensiv. Es gelingt, bundes- und europaweit einen Proteststurm gegen Shell zu entfachen, dem sich Politiker, Kirchen und Künstler anschließen. Ein Aufruf, Tankstellen von Shell zu boykottieren, zwingt den Konzern in die Knie: Die Brent Spar wird schließlich an Land entsorgt. Selten hatte eine Aktionsserie ein so großes Echo in der Bevölkerung.

1995-09-13 16:58:43

Komi-Urwald wird Weltnaturerbe

Der Komi-Wald in der russischen Taiga ist die Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten, die nur hier zu finden sind. Mit Aktionen und Lobbyarbeit hat sich Greenpeace im Rahmen der Kampagne für die Rettung der letzten Urwälder auch in Russland engagiert: 1995 wird dieser größte europäische Urwald in die Weltnaturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Damit steht ein Waldgebiet von der Größe Nordrhein-Westfalens unter internationalem Schutz. Globale Konzerne dürfen hier nicht mehr roden, um den wachsenden Papier- und Holzhunger zu bedienen.

1996-06-21 20:59:39

Endlich: Das Aus für Atomtests

Der Widerstand gegen Atomtests ist mit dem Namen Greenpeace verbunden, seit Aktivisten im Jahr 1971 zur ersten Protestfahrt gegen Atomversuche aufgebrochen sind. 25 Jahre später einigt sich die UN auf einen Atomteststopp. Experten von Greenpeace hatten die zähen Verhandlungen mit intensiver Lobbyarbeit begleitet. Denn: Seit 1945 sind weltweit mehr als 2000 Atombomben zu Testzwecken gezündet worden. Ganze Landstriche sind dadurch unbewohnbar, die Lebensgrundlage vieler Menschen ist auf Generationen zerstört. Der Beschluss stoppt weitere radioaktive Verseuchung.

1996-08-13 02:41:52

Nachhilfe für Autobauer

Greenpeace präsentiert den Twingo SmILE, ein serienreifes Sparmobil mit modernster Technik, das nur 2,3 Liter Benzin auf 100 Kilometern verbraucht. Die Umweltschützer sind überzeugt: Die Autokonzerne können Sprit sparende Autos herstellen – sie wollen aber nicht. Nun liefert Greenpeace zusammen mit einer Schweizer Firma den Beweis, dass es geht: Der knallgelbe SmILE überzeugt durch wenig Gewicht, geringen Verbrauch und hohe Motorleistung. Für Greenpeace ist dies eine „Erste Hilfe für das Klima“, denn Autos tragen wesentlich zum Treibhauseffekt bei.

1997-12-16 11:06:04

Kein Gift in Kindermund!

Kurz vor Weihnachten protestieren Aktivisten an Filialen des weltgrößten Spielwarenhändlers Toys'R'Us: Babyspielzeug enthält Phthalate, gefährliche Weichmacher. Ein von Greenpeace beauftragtes Labor hatte nachgewiesen, dass diese Substanzen aus Beiß- und Greifringen entweichen. Große Kaufhausketten nehmen das verdächtige Spielzeug sofort aus den Regalen. Greenpeace fordert ein gesetzliches Verbot für PVC-Spielwaren, an denen Kinder lutschen oder kauen können. 1999 verbietet die EU Phthalate in Babyspielzeug.

1998-01-14 18:35:11

Ein ganzer Kontinent unter Schutz

Das Antarktis-Schutzprotokoll, das den Rohstoffabbau für 50 Jahre verbietet, tritt in Kraft. Greenpeace hatte mit der Kampagne für den Weltpark Antarktis viel bewegt: mit Umweltinspektionen seit 1983 und einer eigenen Station von 1987 bis 1991. Nun sind die Umweltschützer am Ziel: Das empfindliche Ökosystem wird vor industriellen Aktivitäten geschützt und zu einem dem Frieden und der wissenschaftlichen Forschung gewidmeten Naturreservat.

1998-06-05 11:26:42

Treibnetze aus europäischen Meeren verbannt

Greenpeace patroulliert im Mittelmeer und deckt auf: Europäische Fischer halten sich nicht an das UN-Verbot für Treibnetze ab 2,5 Kilometern Länge. In den „Wänden des Todes“ verfangen sich Wale und andere Meerestiere als Beifang. Im Sommer 1998 ertappt Greenpeace 34 Fischerboote mit übergroßen Netzen. Dann die Wende: Die EU beschließt, dass in ihren Gewässern ab 2002 überhaupt keine Treibnetze mehr ausgelegt werden dürfen; Ausnahmen gelten für die Ostsee.

1998-06-26 02:29:00

Alte Bohrinseln gehen an Land

Mit der Kampagne gegen die Brent Spar 1995 schuf Greenpeace einen Präzedenzfall, um die Entsorgung von Ölplattformen im Meer generell zu verbieten. Denn 500 Plattformen gibt es allein in der Nordsee, von denen schon im Normalbetrieb Öl, Bohrabfälle und Chemikalien ins Meer gelangen. Drei Jahre lang verhandelte die Konferenz der Ostatlantik-Anrainer (OSPAR) in Sachen Versenkungsverbot. Am 23. Juli 1998 ist der Vertrag unter Dach und Fach: Plattformen dürfen nicht mehr im Meer entsorgt werden. Dies ist der eigentliche Erfolg der Brent Spar-Kampagne, die großes Aufsehen erregte.

1998-11-17 21:25:38

Für sauberen Strom

Greenpeace der Zeit voraus: Im August 1998 startet die „Aktion Stromwechsel“. Die Umweltschützer werben in einer breit angelegten Kampagne für den Wechsel – an Infoständen der lokalen Gruppen, via Telefon und Internet. Grundlage ist das im April verabschiedete Energiewirtschaftsgesetz. Danach kann jeder Kunde jetzt seinen Stromversorger frei wählen. Bis zum Jahreswechsel erklären 50.000 Haushalte und kleine Gewerbebetriebe gegenüber Greenpeace ihre Bereitschaft zu wechseln und künftig nur noch Strom aus umweltschonenden Quellen beziehen zu wollen.

1999-07-14 16:35:40

Nein zum Butterfinger

Nestlé nimmt seinen Gen-Mais-Schokoriegel Butterfinger vom Markt. Greenpeace hatte mit der genetiXproject-Tour über die Gen-Süßigkeit aufgeklärt und damit eine Protestwelle in Gang gesetzt. Viele Jugendliche schlossen sich dem Protest an und sagten Nein zu Gentechnik in Lebensmitteln. Der Butterfinger kommt von jetzt an nur noch über Direktimporte aus den USA nach Deutschland.

2000-12-05 17:18:53

1000-jährige Bäume geschützt

Es ist eine historische Vereinbarung zwischen Holzfirmen und den lokalen Behörden von British Columbia: Der Regenwald an Kanadas Westküste wird unter Schutz gestellt. Greenpeace hatte jahrelang für den Erhalt solcher Urwälder der nördlichen Klimazone gekämpft. Diese sind noch stärker von Kahlschlag bedroht als die Regenwälder in den Tropen; in Kanadas Urwald wachsen bis zu 1000 Jahre alte Bäume. Aktivisten haben die Arbeit von Holzfirmen wie Mac Millan Bloedel behindert, sich schützend vor die Bäume gestellt und dafür sogar Verhaftung riskiert.

2001-05-03 18:33:36

Etappensieg gegen Chemiegifte

Seit Jahren macht Greenpeace Druck, damit Dauergifte aus der Chemie-Produktion verbannt werden: langlebige toxische Substanzen, die Mensch und Umwelt Schaden zufügen. 2001 werden nach jahrelangen Verhandlungen zwölf Dauergifte durch die UNO-Konvention zu den POPs (Persistent Organic Pollutants) verboten. Einige dieser Substanzen wie das DDT sind in den Industrieländern bereits tabu; trotzdem stellen internationale Chemiekonzerne sie in Afrika und Asien weiter her. Der UNO-Beschluss ist für Greenpeace nur der Anfang: Die Liste der gefährlichen Chemikalien, die weiterhin produziert werden, ist lang.

2002-07-18 03:45:53

SolarChill - Mit Sonne Leben retten

Im Jahr 2000 sprechen ein Greenpeace-Kampaigner und ein UN-Vertreter über einen humanitären Skandal: Millionen von Menschen in Entwicklungsländern haben keinen Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten, weil es in ihrer Nähe kein funktionierendes Stromnetz und deshalb keine zuverlässige Kühlung gibt. Jahr für Jahr verderben mangels Kühlung dringend benötigte Impfstoffe im Wert von mehreren Millionen Euro. Aus diesem Gespräch geht der SolarChill hervor – ein Solar-Kühlschrank für Impfstoffe und Medikamente. 2002 wird er auf dem Weltgipfel in Johannesburg vorgestellt, 2010 lässt die WHO ihn für den weltweiten Einsatz zu.

2003-01-31 03:45:23

Kein TBT an Bordwänden

Ab sofort sind TBT-haltige Schiffsanstriche in den Mitgliedsländern der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) verboten. Das Verbot geht auf eine Initiative und jahrelange Proteste von Greenpeace zurück. Tributylzinn (TBT) ist hochgiftig und wurde bisher gegen den Bewuchs mit Muscheln, Schnecken und Algen eingesetzt. Von den Bordwänden der Schiffe gelangt es ins Meer. Greenpeace fand TBT im Schlick von Häfen, in Fischen, Wattwürmern und Seehunden. Im Herbst 2001 beschlossen die Mitgliedsländer der IMO, die giftigen Farben aus der Schiffahrt zu verbannen. Bis 2008 sollen auch Alt-Anstriche mit TBT entfernt sein.

2003-08-11 07:56:35

Deni-Land gehört in Deni-Hand

Im Rahmen der Urwald-Kampagne engagiert sich Greenpeace auch für die Rechte der indigenen Völker. 1999 nehmen die Umweltschützer Kontakt zum Volk der Deni im Amazonas auf. 2001 starten sie gemeinsam ein Markierungsprojekt: Sie beginnen, ein Territorium im Dschungel abzugrenzen, um es vor Aktivitäten der Holzindustrie zu schützen. Sie stellen Schilder auf: „Betreten verboten – Deni-Land“. Im Oktober 2001 erkennt die brasilianische Regierung das Recht der Deni auf ihren Wald an und verpflichtet sich, die Markierung abzuschließen. Es ist ein historischer Moment für das Volk im Amazonas.

2004-01-13 15:35:53

Nationalpark Kellerwald

Gemeinsame Anstrengungen von Greenpeace und anderen Gruppen haben zum Ziel geführt: Der Kellerwald ist jetzt geschützt! 2011 kommt ein weiterer Status dazu: als Unesco-Weltnaturerbe

2005-07-06 11:17:35

Babyspielzeug ohne Weichmacher

Bei der 1997 gestarteten Kampagne gegen gefährliche Weichmacher in Babyspielzeug, die sogenannten Phthalate, hat Greenpeace die besseren Argumente und die Verbraucher auf seiner Seite. Nach zähem Ringen beschließt das EU-Parlament 2005, sechs giftige Chemikalien bei der Produktion von Babyspielzeug zu verbieten. Damit sind wenigstens die Kleinsten vor den Giften geschützt. Acht Jahre brauchte die Politik, um den Vorschlägen von Greenpeace zu folgen, weil die Chemieindustrie ein endgültiges Verbot durch Diskussionen um "akzeptable" Grenzwerte zu verhindern versuchte.

2006-02-05 10:30:56

Etappensieg für den kanadischen Regenwald

1,8 Millionen Hektar Regenwald werden an der Westküste Kanadas unter Schutz gestellt – Greenpeace hatte zehn Jahre mit Aktionen, Lobbyarbeit und Petitionen dafür gekämpft. Die Vereinbarung wurde nach zähem Ringen zwischen der Regierung British Columbias, den Holzkonzernen und Umweltgruppen getroffen. Damit steht ein Drittel des Great -Bear-Regenwaldes unter Schutz. Auf Drängen von Greenpeace und anderen verpflichten sich die Konzerne, den übrigen Teil dieses kostbaren Urwaldes bis 2009 nach ökologischen Kriterien zu bewirtschaften.

2006-06-16 17:43:56

Urwald-Soja ist tabu

Greenpeace veröffentlicht den Report „Eating Up the Amazon“ und zeigt, wie Urwälder zerstört werden, um Soja für Futtermittel anzubauen. Die Umweltschützer überzeugen McDonald´s mit Gesprächen und Aktionen, für seine Chicken McNuggets solche Soja nicht mehr zu verwenden. Konzerne wie Marks & Spencer und die Alfred Ritter GmbH nehmen ihre Lieferanten ebenfalls in die Pflicht. Der größte Erfolg: Die Großen der Branche wie das Lebens- und Futtermittelunternehmen Cargill stimmen einem befristeten Moratorium zu, keine Urwald-Soja mehr auf den Markt zu bringen. Allerdings muss der Beschluss jedes Jahr wieder verlängert werden.

2006-10-01 10:53:28

Walfang in der Antarktis

Im Oktober 2005 machten sich 82 Greenpeacer mit den beiden Greenpeace Schiffen *Esperanza* und *Arctic Sunrise* auf den Weg in das Walschutzgebiet in die Antarktis. Obwohl durch das Walfangmoratorium der kommerziellen Walfang verboten wurde, nutzte Japan damals ein Schlupfloch im Konventionstext der Internationalen Walfangkommission und tötete weiter Wale für den so genannten wissenschaftlichen Walfang. Nach 72 Tagen auf See und zahlreichen Schlauchbooteinsätzen, bei dem die Schlauchboote zwischen den Walen und Harpunen manövrierten, haben die Aktionen bewirkt, dass ein Anteilseigner an der japanischen Walfangflotte, der Fischereikonzern Nissui, seine Anteile verkaufte. Nun ist die japanische Regierung alleiniger Eigner der Fangflotte.

2008-07-03 11:56:13

1:1 Riesen der Meere

Greenpeace eröffnet im Ozeaneum in Stralsund die Ausstellung 1:1 Riesen der Meere. Lebensechte Modelle von Walen in Originalgröße ziehen seitdem viele Besucher in ihren Bann. Walgesänge und Meeresrauschen kombiniert mit Lichteffekten und Projektionen erwecken die lebensgroßen Modelle zum Leben, darunter auch ein 26 Meter langes Blauwal-Modell und ein Pottwal, der mit einem Riesenkalmar kämpft.

2008-08-10 20:47:24

Steine statt Schleppnetzen

Greenpeace-Aktivisten versenken Natursteine, um das Sylter Außenriff vor gefährlichen Grundschleppnetzen zu schützen. Auf den Steinen haben sich seitdem zahlreiche Meeresbewohner häuslich eingerichtet - ein Biotop ist zum Leben erwacht . Die Felsbrocken sind mittlerweile in den Seekarten verzeichnet, so dass Fischer sie meiden können.

2009-04-08 23:36:03

Aus für Gen-Mais in Deutschland

Greenpeace erringt in Deutschland einen Sieg gegen den amerikanischen Konzern Monsanto: Der Anbau von gentechnisch verändertem Mais Mon810 wird verboten. Mehr als ein Jahr lang hatten die Umweltschützer auf die Gefahren von Gen-Pflanzen hingewiesen. Sie veröffentlichten im Internet Karten der Anbaugebiete von Mon810. Dem bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer übergaben sie einen Appell von 360 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, den Anbau zu stoppen. Das Verbot von 2009 berücksichtigt die Wünsche der Bürger in Deutschland, die mehrheitlich Gen-Pflanzen ablehnen.

2010-03-29 06:54:10

Medikamentenkühler für die Ärmsten

Der SolarChill, ein Öko-Kühlschrank für Impfstoffe und Medikamente, den Greenpeace ab 2000 entwickelt hat, wird von der WHO weltweit zugelassen. Millionen Menschen in Entwicklungsländern ohne zuverlässiges Stromnetz erhalten damit endlich Zugang zu lebenswichtigen Behandlungen. Die Zertifizierung ist wichtig, damit andere UN-Organisationen das Kühlgerät einsetzen dürfen. Die neue Technik ist zudem "open source" - möglichst viele Hersteller sollen sie aufgreifen und solche Geräte herstellen können.

2010-05-21 01:50:16

Nestlé steigt um auf nachhaltiges Palmöl

„Nestlé, give the Orang Utan a break“ (Eine Atempause für den Orang-Utan), fordert Greenpeace im Zuge der Kampagne für den Schutz des indonesischen Regenwaldes. Greenpeace hatte Beweise vorgelegt, dass der weltgrößte Lebensmittelhersteller Palmöl verwendet, für dessen Produktion Regenwald abgeholzt wird. Über das Internet haben innerhalb weniger Wochen rund eine Viertelmillion Menschen an einer Petition von Greenpeace teilgenommen. Der Konzern reagiert schnell und verpflichtet seine Lieferanten nachzuweisen, dass keine kritische Ware mehr in die Lieferkette gelangt. Es war eine der erfolgreichsten Online-Kampagnen überhaupt .

2010-10-02 15:57:04

EU verbietet Handel mit illegalem Holz

Greenpeace deckt seit Jahren Fälle illegaler Abholzungen auf – und die EU verabschiedet endlich ein Gesetz, das den Handel mit illegalem Holz verbietet. Zehn Jahre hatte sich Greenpeace auf verschiedenen Ebenen dafür stark gemacht: In Gesprächen mit Politikern, mit teilweise gefährlichen Aktionen in den Urwäldern und in Häfen, in die zweifelhafte Ware geliefert werden sollte. Mit dem Gesetz, das die Handschrift der Umweltschützer trägt, haben es Händler nun schwer, illegales Holz in die EU zu verkaufen. Bei allen Holzimporten nach Europa muss die Herkunft klar dokumentiert sein.

2010-12-23 13:33:20

Sicher vor der Kettensäge

Greenpeace kämpfte hart für diesen Erfolg: In Nordfinnland werden 2009 Urwaldgebiete von rund 100.000 Hektar unter Schutz gestellt, weitere 150.000 Hektar folgen 2010. Voraus gingen über einen Zeitraum von zehn Jahren Gespräche mit großen Zeitungsverlagen, die Papier aus Finnland beziehen,ein Protestcamp zusammen mit den im Urwald lebenden Sami, das Markieren von zu schützenden Gebieten, Protestaktionen auf der Ostsee gegen Schiffe mit Papier aus finnischen Urwäldern. Im Herbst 2009 ist Greenpeace dann bei den entscheidenden Verhandlungen dabei. Die Kartierung der Flächen bildete die Grundlage für den Vertrag, der den Wald schützt.

2011-07-23 02:16:59

Erfolgsserie saubere Kleidung

„Entgiftet unsere Kleidung“ – das fordert Greenpeace von internationalen Modemarken mit der neuen Detox-Kampagne. Große Firmen wie H&M, Adidas und Aldi verpflichten sich, bis 2020 Textilien schadstofffrei zu produzieren. Greenpeace hatte zuvor Proben von Abwässern aus Textilfabriken in Asien und Mittelamerika genommen und Kleidungsstücke selbst auf Schadstoffe getestet. Mit den alarmierenden Ergebnissen konfrontierten die Umweltschützer die Hersteller. Bis 2016 haben 15 Prozent der Unternehmen am globalen Textilmarkt die Detox-Verpflichtung von Greenpeace unterschrieben.

2013-01-30 00:54:16

Atempause für Orang-Utans

Nach drei Jahren Kampagnenarbeit von Greenpeace verkündet Asiens größter Papierhersteller APP den sofortigen Abholz-Stopp in den letzten Regenwäldern Indonesiens. Orang-Utans und Tiger haben dort somit eine Überlebenschance. Die Umweltschützer hatten intensive Gespräche mit der Konzernleitung von APP geführt, um den Beschluss zu erwirken. Und sie hatten große deutsche Unternehmen überzeugt, kein Papier mehr bei APP einzukaufen – darunter Adidas, Montblanc, Metro und Tchibo. Denn APP stellte aus Urwaldriesen zum Beispiel Verpackungen und Toilettenpapier her.

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